Von Seiten der UPW – Fraktion zeigt man sich sehr überrascht über den CSU-Antrag, die Namensgebung für das „Haus des Engagements“ in Pölling wieder in Frage zu stellen.
Bei der Stadtratssitzung im Februar wurde mit großer Mehrheit, bei nur zwei Gegenstimmen, dem organisatorischen und inhaltlichen Konzept für das Haus des Engagements zugestimmt und die Verwaltung mit der weiteren Umsetzung beauftragt.
Ein Konzept könne nicht losgelöst vom Namen und umgekehrt gesehen werden. „Sind diese Beschlüsse nichts mehr wert? Unsere Aufgabe als Stadtrat muss es doch sein, Projekte voranzubringen und nicht Mehrheitsbeschlüsse wiederholt in Frage zu stellen und somit zu verzögern. So kann man nicht arbeiten.“ zeigte sich Stadtrat und Nachhaltigkeitsreferent Sebastian Schauer wenig begeistert vom Verhalten der CSU. „Zum einen stellen sie einen Antrag, dass alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neumarkt bei der Namensfindung beteiligt werden sollen, auf der anderen Seite befragen sie dann aber nur die Pöllinger und geben gleich vier Namensvorschläge vor“. Es stelle sich ihm schon die Frage, wen die CSU bei der Namensgebung denn nun beteiligen möchte, alle Neumarkter oder nur die Pöllinger? so Sebastian Schauer.
Auch den Ansatz der CSU, dass sich insbesondere die Pöllinger mit dem Haus identifizieren müssten, sehe man von Seiten der UPW differenziert. „Diesen Stadtteil-Patriotismus, wie er von einem Pöllinger Stadtrat dauernd geschürt wird, darf es nicht geben“ sagte Dr. Werner Mümmler. Er verwies an dieser Stelle erneut darauf, dass das Haus des Engagements in Pölling ein Haus für alle Neumarkter sein soll.
Eindeutige Zielrichtung sei es, zwar ein Haus für den Stadtteil Pölling, aber auch und gerade für Vereine und Institutionen der gesamten Stadt Neumarkt sowie der Region zu schaffen. Das geplante „Drei-Ebenen-Konzept“ sehe nämlich unmissverständlich vor, dass der Stadtteil Pölling zwar ein Drittel des Hauses ausmachen werde, aber die Namensgebung müsse eben auch für die anderen zwei Ebenen „Gesamtstadt“ und „Region“ passen. „Bei einem Projekt in dieser baulichen wie auch finanziellen Dimension muss eine möglichst hohe Auslastung erzielt werden. Und eine Identifikation aller Stadtteile erreichen wir unter anderem nur mit einem Namen, der alle aus dieser Stadt repräsentiert“, so Dr. Mümmler.
Was laut Sebastian Schauer „für die UPW Neumarkt außer Frage“ stehe sei die Einbeziehung und Beteiligung der Pöllinger als Teil der Gesamtbevölkerung. „Das ist aus meiner Sicht aber weniger ein Thema bei der Namensgebung, sondern vielmehr bei der Ausgestaltung der Angebote und Projekte. Er sei als Nachhaltigkeitsreferent daher gerade dabei, mit dem Amt für Nachhaltigkeitsförderung und den Kooperationspartnern für Juli eine digitale „Auftaktveranstaltung“ zu planen, bei der es unter anderem auch darum gehe, Ideen und Vorschläge für Projekte im neuen Haus des Engagements einzubringen. „Allerdings können wir im Juli nicht anfangen, erst nochmal den Namen zu hinterfragen, sondern hier soll es um Inhalte gehen.“ so Schauer.
Als mögliche Option die Identifikation der Pöllinger Bürgerinnen und Bürger mit dem Haus des Engagements weiter zu erhöhen, sieht man von Seiten der UPW Neumarkt die Gestaltung des Logos für das Gebäude. „Hier könnte man zum Beispiel als Silhouette im Hintergrund das Schulhaus im Logo integrieren und damit dem Standortstadtteil besonders hervorheben“, so Schauer.