UPW-Stadträte besuchen Hofpfarrei

Residenz-Ensemble bildet historischen und kulturellen Kern

Die umfangreichen Baumaßnahmen an der Hofkirche waren Anlaß zu einem Besuch der UPW-Stadtratsfraktion bei Pfarrer Stefan Wingen. Gemeinsam mit Richard Willjung von der Kirchenverwaltung stellte Wingen den Stadträten die Planungen und aktuellen Baufortschritte vor und bedankte sich gleich zu Beginn für die umfassende Unterstützung der UPW-Räte in den politischen Gremien.

„Die Geschichte der Hofkirche reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück“, sagte Pfarrer Wingen. Man gehe heute davon aus, dass zur Zeit der Spätgotik der damals einschiffige Kirchenbau bis auf die Türme im Westen vollendet war.

„Am Residenzplatz schlägt auf Schritt und Tritt der Puls der Neumarkter Stadtgeschichte“, sagte UPW-Fraktionsvorsitzender Martin Meier. Mit seinem historischen Ensemble aus Hofkirche, Reitstadel und Amtsgericht sowie dem Neubau der Hochschule sei es der kulturelle Kern dieser Stadt, was es gerade auf politischer Ebene zu schützen und zu fördern gelte. Mit „Die Kirche bröckelt, wir tun was dagegen“ zitierte Meier den Spruch auf dem Banner, welches an der Hofkirche prangt und sicherte Pfarrer Wingen auch künftig Unterstützung zu.

„In dieser Kirche endete auch der Zweite Weltkrieg in Neumarkt“,  erzählte UPW-Stadtrat Rudi Bayerl, der auf die Kampfhandlungen 1945 im Innenstadtbereich hinwies und noch heute existierende Einschusslöcher im Hochaltar zeigte. Gemeinsam bestieg man den Dachboden über dem Kirchenschiff und überzeugte sich vom dringenden Sanierungsbedarf.

Wei Pfarrer Wingen erläuterte, seien die erheblichen Risse im Mauerwerk inzwischen bereits fachmännisch beseitigt, Teile der etwa 600 Jahre alten Balken des Dachstuhles ausgetauscht und auch der Turm mit neuen Ziegeln fertig eingedeckt. Auch die Malerarbeiten im Kirchenschiff seien beinahe abgeschlossen. Beeindruckt zeigte man sich von der Tatsache, dass die Technik der Dachstuhlkonstruktion aus dem 15. Jahrhundert auch heute in der Neuzeit noch Anwendung findet. 

Laut Wingen und Willjung soll das geplante Pfarrzentrum im Kirchengarten an der Stadtmauer bis 2024 fertiggestellt sein. Vorher gelte es noch, archäologische Untersuchungen abzuschließen. „Das wird ein Schmuckstück“, zeigten sich die UPW-Stadträte Franz Düring und Heiner Zuckschwert überzeugt. Gerade für die Hofpfarrei mit ihren knapp 6000 Gläubigen biete dies einen gesellschaftlichen Anlaufpunkt, sowohl für Veranstaltungen der Pfarrgemeinde als auch für die umfassenden seelsorgerischen Tätigkeiten.

In gemeinsamer Runde besprach man auch tagesaktuelle Themen der katholischen Kirche wie den synodalen Weg der Bischofskonferenz oder das Neumarkter Projekt einer Stadtkirche. Er sei ein „überzeugter Verfechter“ davon, sagte Wingen. Der pastorale Raum aus Münster- und Hofpfarrei sowie der Gemeinde Hl. Kreuz mit Pelchenhofen biete für erste Schritte beste Voraussetzungen. Wer zum Glauben einlädt müsse das Leben von heute kennen und fähig sein, die Sprache des Hier und Jetzt zu sprechen, so Wingen, dann lasse sich die Frohe Botschaft auch in eine sehr vielfältige Welt hinaustragen.