Investitionsoffensive schreitet weiter voran
„Als Wiege und Hochburg der UPW“ bezeichnete Oberbürgermeister Thomas Thumann den Stadtteil Holzheim beim Bürgergespräch der Freien Wähler im voll besetzten Schützenhaus, weshalb er dann auch sofort zur Hochform auflief und den Zuhörern ein Gesamtpaket an Informationen über die anstehenden und bereits abgeschlossenen Projekte im Stadtgebiet darbot.
Thumann sprach von der „größten Bauoffensive“ in Neumarkt in der gesamten Nachkriegsgeschichte. Das Gewerbegebiet Stauf Süd II, die Sanierungsmaßnahmen der Kläranlage, da Baugebiet in Lähr als auch die Wohnraumgestaltung im Deininger Weg und in Pölling waren Teil seines Referates.
„Die Neumarkter Bevölkerung wächst stetig“, so Thumann. Und dafür seien nicht die vielen Geburten, sondern vielmehr der enorme Zuzug aus den Landkreisgemeinden wie der Metropolregion Nürnberg verantwortlich. Die gute geographische Lage Neumarkts, als auch die ersten Ausflüsse des demographischen Wandels ließen sich daraus abführen. Immer mehr ältere Menschen aus umliegenden Gemeinden würden aufgrund der „kurzen Wege“ in die Stadt ziehen, so dass man hier zeitnah die sich verändernden Ansprüche erkennen und strukturell anpassen müsse.
Ein Problem nannte Thumann die Grundstücksfrage nach bebaubarem Wohnraum für Einfamilienhäuser. Sobald bekannt werde, dass die Stadt ein Baugebiet ausweise, „werden uns die Grundstücke aus der Hand gerissen“. Die Nachfrage vollends zu decken sei aktuell nicht möglich, so der OB.
Raunen im Saal verursachte die Nennung einer Zahl, als der OB mitteilte, dass im Stadtgebiet ca. 650 „sofort bebaubare Grundstücke“ vorhanden seien. Diese lägen jedoch in privatem Besitz und seien für die Stadt nicht greifbar. Ankaufsinteressen von Seiten der Stadt seien zum Großteil mit „derart horrenden Preisvorstellungen“ der Eigentümer verbunden, dass ein städtischer Erwerb hier „schon Veruntreuung von kommunalen Finanzmitteln“ wäre, so Thumann, ganz zu schweigen von einem Weiterverkauf an potentielle Interessenten zu diesen Konditionen.
Er sei aber überzeugt, dass aufgrund der immensen Bautätigkeit in naher Zukunft eine Sättigung des Wohnungsmarktes eintreten und die Quadratmeterpreise wieder sinken würden.
OB kündigt härtere Gangart an
Nicht mehr akzeptieren werde er in 2016 die Egomanie „einzelner, weniger Stadträte“, welche durch ihr „unwürdiges Auftreten im Gremium“ diesem Amt nicht den nötigen Respekt sowie die notwendige Verantwortung entgegenbringen würden. Hier werde er künftig keine Toleranz mehr üben.
Ebenso werde er es nicht mehr unkommentiert zulassen, dass „egozentrische Stimmungsmacher sich jeden zweiten Tag in der Presse äußern“ und unwahre Tatsachen in der Bevölkerung verbreiten würden. Es sei manchmal „erstaunlich, wie wenig Ahnung und Sachverstand gerade Personen mit der meisten Meinung haben“, so der OB.