Jahresabschluss 2021

Mit einem „guten Gefühl, aber trotzdem mit gewisser Sorge ob mancher gesellschaftlicher
Tendenzen“, so bilanzierte die Spitze der UPW-Stadtratsfraktion ihren politischen Jahresabschluss.
Trotz der immensen Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie sehe sich die Stadt Neumarkt
finanziell gut gerüstet. Der Haushalt sei außerordentlich stabil und Großprojekte wie das Schlossbad,
die Hochschule, die Erneuerung des Stadtparks sowie die neue Hauptfeuerwache seien vollendet
oder stünden in der Endphase ihrer Planung.

„Die prognostizierte Gewerbesteuereinnahme von mehr als 30 Millionen Euro ist eine Hausnummer“,
sagte Fraktionsvorsitzender Martin Meier. Für dieses Grundfundament der politischen
Gestaltungsmöglichkeiten gelte der Dank allen städtischen Unternehmern „die trotz aller
Widrigkeiten hervorragend gewirtschaftet haben“. Damit entstünde ein gesunder Arbeitsmarkt, der
schlussendlich verantwortlich zeichne für alle investiven Möglichkeiten in Neumarkt. Ebenso sprach
Meier zum Jahreswechsel seinen Dank an die Verwaltung, die anderen politischen Parteien und vor
allem der Stadtspitze unter Führung von OB Thomas Thumann aus. Bei aller Freude darüber gelte es jedoch „auf Sicht zu fahren“. Die Pandemie sei bei Weitem nicht vorbei und niemand kenne die Entwicklung in den nächsten Monaten. Es sei daher wichtig, politisch in die Zukunft zu planen und ein „wachsames Auge“ auf die Kostenfaktoren zu legen, „auch wenn es im ein oder anderen Fall unpopulär sein mag“.

„Themen wie Energie- und Verkehrswende sowie der Sozialbereich werden die politische Arbeit in
den nächsten Jahren bestimmen“, äußerte Martin Meier. Diese „unbestritten notwendigen
Maßnahmen“ würden viel Kraft, Mut und hohe finanzielle Anstrengungen mit sich bringen.
Es müsse daher jedem klar sein, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden könnten, so die beiden
stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Jakob Bierschneider und Sebastian Schauer. Ein vernünftiger
Umgang mit den Ausgaben sei für sie und die UPW eine Grundüberzeugung.
Fest stehe, so Sebastian Schauer, Corona werde auch die Stadt Neumarkt negativ beeinflussen. In
welcher Dimension und in welchen Sektoren, das „wäre der Blick in die Glaskugel“. Im Besonderen
ließe sich dies in den gesellschaftlichen Spaltungen erkennen, welche die Pandemie mit der
Impfdiskussion zu Tage förderte. Bierschneider: „Damit wird eine konstruktive Zusammenarbeit der demokratischen Lager, jenseits aller politischer Standpunkte, notwendiger denn je, um dem entgegenzutreten sowie die Gräben zu
beseitigen“. Da der Meinungsstreit über die richtige Coronapolitik auch in Neumarkt angekommen ist, betonte
die UPW-Fraktionsspitze insbesondere „das hohe Gut der Versammlungsfreiheit“, versäumte aber
nicht, darauf zu verweisen, dass die Voraussetzung für die Ausübung des Demonstrationsrechts sei,
dies friedlich, ohne Waffen und ohne das Verüben von Straftaten zu tun. Dass dies bislang bei den
Aufzügen in der Innenstadt mit Ausnahme Weniger so eingehalten worden ist, sei ein Verdienst aller
Beteiligten, nicht zuletzt auch der Sicherheitsbehörden.

In diesen schwierigen Zeiten weiter zusammenhalten, das Potential, das in dieser Stadt und ihrer
Bevölkerung vorhanden ist, nutzen sowie Solidarität zeigen, bezeichneten Meier, Bierschneider und
Schauer als die besten Zutaten, um gemeinsam die Herausforderungen zu meistern.