Eine weise Entscheidung gegen LGS
„Eine sehr weise und verantwortungsvolle Entscheidung die hier getroffen wurde! Selbst eine finanzkräftige Stadt wie Neumarkt muss sich konsolidieren und kann nicht alles auf einmal anpacken. Das ist unsere Verantwortung als gewählte Vertreter. Dieses viele, hier eingesparte Geld können wir nun – sinnvoll und durchdacht – Schritt für Schritt in bereits anstehende Projekte als auch weiter in unsere sozialen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Verkehrsinfrastruktur investieren,“ so die Meinung des Oberbürgermeisters Thomas Thumann.
Diese Schloss sich die UPW Fraktion geschlossen an. Die LGS 1998 war ein großer Erfolg und auch genau an diesem Standort der alten Kläranlage richtig. Nicht richtig sind Zahlen, die behaupten die LGS 1998 wäre kostendeckend gewesen. Diese Aussage bezieht sich nur auf den Betrieb der LGS in den Monaten von Mai bis September 1998. In der Vorbereitung der LGS wurden 17 Millionen DM aus dem städtischen Haushalt investiert, was richtig und gut war.
Bezüglich der Zuschüsse sollte auch an der Realität festgehalten werden. Traunstein, die die LGS abgelehnt haben und die Stadt Neumarkt dafür einspringen sollte, haben sie deshalb abgelehnt, weil auf die Stadt ein Invest von geschätzten 27 Mio Euro zugekommen wäre bei einem Zuschuss von max 1,6 Mio Euro. Also würden bei der Stadt Traunstein 25 Mio Euro Unkosten hängen bleiben. Und das wäre bei der Stadt Neumarkt nicht anders, würde die LGS nach Neumarkt kommen und zusätzlich erschwerend wäre der Zeitdruck. So sieht es zumindest die UPW Fraktion.
Eine zweite Landesgartenschau in Neumarkt im Jahr 2022 ist offenbar gestorben. Im Stadtrat gab es am Donnerstag ein Abstimmungs-Patt.
Bei der Entscheidung über die Finanzierung der Bewerbung stimmten 18 Stadträte dafür und genausoviele dagegen – und bei einem Patt ist der Antrag abgelehnt. Damit sind vermutlich alle Pläne für eine Landesgartenschau im Jahr 2022 in Neumarkt obsolet.
Nachdem der Stadtrat im Juni überraschend entschieden hat, die Stadt solle sich um eine erneute Landesgartenschau bewerben , wurde kurzfristig ein Arbeitskreis mit Vertretern der Fraktionen und der Verwaltung einberufen, der sich aber weder auf das weitere Vorgehen zur Bewerbung noch über die Standortfrage einigen konnte.
Jetzt sollte der Stadtrat einen Ideen-Workshop absegnen und die Mittel für die Durchführung der Bewerbung freigeben – man rechnete hier mit rund 44.000 Euro.
Genau so überraschend wie damals die Entscheidung für eine Landesgartenschau kam am Donnerstagabend das Ende. Oberbürgermeister Thomas Thumann und große Teile der UPW hatten keinen Zweifel daran gelassen, daß sie eine neuerliche Landesgartenschau in Neumarkt ablehnen. Die Pläne dafür waren vom Bundestagsabgeordneten und früheren Oberbürgermeister Alois Karl ins Spiel gebracht worden – große Unterstützer waren die beiden Stadträte von Flitz, aber auch Teile der CSU.
Ein Redebeitrag von UPW-Stadtrat Martin Meier hatte am Donnerstag völlig überraschend Erfolg. Meier appellierte daran, „diesen Nonsens“ schnellstens wieder zu beenden. Man solle sich doch „nicht von MdB Karl und Flitz am Ring durch die Manege ziehen lassen“, sagte er.
Kurz danach stellte OB Thumann die Frage nach Standort und Bewerbungs-Finanzierung zur Abstimmung – und erreichte das Patt.