Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter erhöhen – UPW forciert das Konzept der „Netten Toilette“

„Die Idee hinter der „netten Toilette“ ist, dass Wirte und Einzelhandelsgeschäfte, die sonst nur Gäste oder Kunden auf ihr WC lassen, diese auch für Passanten öffnen. Dafür sollen sie von der Stadt einen kleinen Unkostenbeitrag erhalten, welcher ihre Ausgaben für Reinigung und Wasserbedarf deckt“, sagte UPW-Fraktionsvorsitzender Martin Meier bei der Vorstellung des Konzepts.

Man denke hier gerade an Senioren und Familien mit Kindern bei ihrem Einkaufsbummel, welchen man hier Hilfestellung geben wolle. Mit diesem „einfachen, aber sehr effektiven System“ lasse sich die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter erhöhen. In der Bilanz ergäbe dies einen „sehr positiven Mehrwert für alle Beteiligten“, so Martin Meier.

Viele Bürger hätten häufig persönliche Hemmschwellen vor der Nutzung einer Toilette in Geschäften ohne dortigen Verzehr oder dortigen Einkauf erklärte Sebastian Schauer, der innerhalb der UPW-Fraktion das Konzept federführend bearbeitet.

Die Besucher der Innenstadt würden dadurch ein flächendeckendes Netz an frei zugänglichen Toiletten erhalten, welche sauber, gepflegt und bis spät in die Nacht geöffnet sind. Der Einzelhandel wiederum profitiere von höherer Fluktuation in den Geschäften, könne mögliche Neukunden gewinnen und erhalte finanzielle Unterstützung für die Pflege der Örtlichkeiten. 

Christian Eisner von „aktives Neumarkt“, der bei der Ideengewinnung beratend zur Seite stand, signalisierte umfassende Unterstützung für das Projekt. „Wir hatten einen konstruktiven Austausch zwischen Politik und unserem Verein und sehen darin interessante Anreize für einen nächsten Schritt zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität“.

Die UPW möchte die Gestaltung und Umsetzung in die Hände des städtischen Tourismusamtes legen. Das Amt solle mit seiner Expertise gemeinsam mit dem Verein „aktives Neumarkt“ offen auf die Geschäftsleute zugehen, um Zustimmung werben und zum Mitmachen animieren. Schauer verwies in dem Zusammenhang auf das bereits in anderen Städten erfolgreich praktizierte Modell der „Netten Toilette“ und nannte es „eine win-win-Situation für alle“. So gäbe es dieses Konzept bundesweit inzwischen in über 200 Städten und Gemeinden.

Als Leitsystem würden hierbei eine Smartphone-App, Flyer, Plakate und vor allem gut sichtbare Aufkleber im Eingangsbereich des Lokals oder Geschäftes dienen. Hieraus sei jeweils deutlich erkennbar, ob die Toilette umsonst benutzt werden kann. Mittels von Piktogrammen würden selbst Hinweise auf das Vorhandensein von Wickeltisch und Behindertentoilette angeboten.

Für den Erwerb des Nutzungsrechts des geschützten Slogans „Die nette Toilette“ entstünden der Stadt Neumarkt lediglich einmal eine geringe Gebühr sowie Kosten für Werbe- und Aufklärungsmaterial wie Aufkleber, Flyer und Plakate, so Schauer.

Man hoffe nun, dass sich nach Abschluss der Gespräche möglichst viele Gastronomen und Händler an dem Projekt beteiligen. Das Ganze heiße jedoch nicht, dass man danach auf öffentliche Toiletten von Seiten der Stadt verzichten könne, betonten die beiden Stadträte. Diese müssten parallel zur Verfügung gestellt und weiter ausgebaut werden. Das Ziel der UPW sei, dass dies „Hand in Hand“ geschehe, damit schlussendlich alle davon profitieren können.