Pöllinger Bürgerhaus gestorben?
Kirche verweigert Zahlung an Heimat- und Kulturverein
Mümmler: Totalversagen von Richard Graf
„Es war zu erwarten. Unsere Leute haben immer vor so einer wahnwitzigen Rechnung gewarnt“. So umschrieb UPW-Fraktionschef Dr. Werner Mümmler die Nachricht aus Eichstätt, dass die Diözese die anvisierten 500.000,- EUR für das geplante Pöllinger Bürgerhaus nicht bezahlen wird. Dies teilten Vertreter der Kirche der Stadtverwaltung in einem Gespräch mit. Die Kirche bezahle grundsätzlich nicht an Vereine, zudem sei die Notwendigkeit der Dimension anzuzweifeln, so der Tenor aus Eichstätt. Als zwingende Voraussetzung für den Bau des Bürgerzentrums in Pölling wurde in die damalige Beschlussfassung des Stadtrates die Zuzahlung der Kirche in der genannten Höhe mit aufgenommen.
Damit, so Mümmler, sei der von CSU und SPD gefasste Beschluss hinfällig und die geplante Fertigstellung zum Jubiläum kaum mehr machbar. „Richard Graf hat angekündigt, großspurig versprochen und vollständig versagt“, äußerte sich Dr. Werner Mümmler sehr deutlich. Alle rechtlichen und wirtschaftlichen Warnungen von UPW und FDP habe man in den Wind geschlagen.
Angefangen habe dies bereits mit dem ersten Antrag im Stadtrat, als Graf von einem Kostenansatz für das Pöllinger Bürgerhaus von ca. 300.000,- EUR sprach. Dies sei für alle tragbar und auch in anderen Stadtteilen vertretbar gewesen. Innerhalb kürzester Zeit habe sich dann durch „betriebswirtschaftlichen Nonsens von Graf“ eine Kostenexplosion ergeben mit einer Berechnungsgrundlage von ca. 2,5 Millionen EUR.
„Wer sich bereits bei seinem ersten Projekt um etwa 800% Prozent verrechnet, besitzt nicht die Fähigkeit für ein höheres Amt und soll um Himmels Willen nicht mit Finanzpolitik kokettieren“, so Dr. Mümmler in Richtung von Richard Graf. Man könne nicht Projekte mit fremden Geld überplanen, den Leuten „das Blaue vom Himmel“ versprechen, und dann eine derartige Bruchlandung erleiden.
Bewusste und systematische Irreführung und Verunsicherung der Bevölkerung dürften niemals der Anspruch für eine Kandidatur um das höchste Amt der Stadt sein, ob Wahlkampf herrsche oder nicht. „Auch sich vor die Leute hinzustellen, die Ganzjahresbadplanung zu torpedieren und unbegründete Ängste zu schüren , dann aber zwei Tage danach im Stadtrat dafür zu stimmen“ sei „unseriös und inkonsequent“.
Dieses Amt setze nun mal finanzielle Fachkompetenz, rechtliches Sachwissen und geschickte Taktik voraus. Diese Komponenten könne er beim CSU-Kandidaten leider nicht erkennen, so Mümmler. Er könne nur auf die Würdenträger der CSU hoffen, dass diese ihren Kandidaten etwas einbremsen, ihm das „1×1“ lernen und zu mehr Seriosität anhalten.