Meine Person

Der amtierenden Oberbürgermeister und seine Ehefrau geben einen kleinen Einblick in ihr Privatleben.

Herr Oberbürgermeister, viele Leute kennen Sie von Fotos und aus der medialen Berichterstattung. Dahinter steht jedoch der Mensch und Familienvater Thomas Thumann, der sein Privatleben aus der Öffentlichkeit so gut es geht heraushält.

Thomas Thumann: Das ist richtig. Ich habe durchschnittlich einen 12–14 Stunden-Tag und stehe quasi rund um die Uhr im öffentlichen Fokus, mit allen positiven wie negativen Einflüssen. Meine Familie ist meine Kraftquelle. Hier kann ich ICH sein, frei von allen Zwängen. Wir legen beide großen Wert darauf, dass unsere Tochter Valentina Kind sein darf und fröhlich und ungezwungen aufwachsen kann.

Carolin Thumann: Wissen Sie, es ist sicher nicht immer leicht, bei all den Verpflichtungen die mein Mann zu erfüllen hat und manchmal auch eine Belastung. Aber wir sind gut aufeinander abgestimmt. Ich nehme auch gerne repräsentative Aufgaben wie Neujahrsempfang oder Volksfestzug wahr und stehe an seiner Seite. Ansonsten bevorzuge ich es, mich zurückzuhalten. Neben meinem Job als Grundschullehrerin bin ich jetzt in allererster Linie Mutter. Und bei unserem kleinen Raubauken ist das auch ein 12–14 Stunden-Tag (lacht).

Sie beide sind nun seit 8 Jahren verheiratet. Dürfen wir wissen wie Sie sich kennengelernt haben?

Thomas Thumann: Wie die Zeit vergeht. Am Volksfest 2006 war das, zu später Stunde im Weinzelt. Plötzlich stand sie neben mir. Nachdem ich dann einen Tanz mit ihr sowie ihre Telefonnummer ergattern konnte, musste ich noch eine ganze Weile um sie kämpfen. Aber wie Sie sehen, es ist glücklicherweise gut für mich ausgegangen.

Gleichzeitig wird man als OB auch regelmäßig mit öffentlichen Angriffen konfrontiert. Wie geht man damit um?

Thomas Thumann: Sehen Sie, nach 12 Jahren im Amt und als Behördenleiter mit ca. 550 Bediensteten liegt es in der Natur der Sache auch unbequeme Entscheidungen treffen zu müssen. Wenn man sich für dieses Amt bereit erklärt, dann braucht man ein „dickes Fell“, kann vieles zum Positiven bewegen, ist jedoch auch gezwungen, in der ein oder anderen Situation mit einem harten „Nein“ zu antworten. Das gehört zum Geschäft . Es ist ein sehr gutes Gefühl, die positive Resonanz der Neumarkter Bürger zu spüren. Das gibt mir Kraft und Antrieb für mein weiteres Wirken.

Carolin Thumann: Wir haben uns nie verstellt und werden das auch künftig nicht, sondern bleiben so wie wir sind. Wir sind beide in bodenständigen Familien aufgewachsen und wollen das auch unseren Kindern so weitergeben. Zu Frage zwei – egal in welcher Lebenslage, konstruktive Kritik ist in Ordnung. Wenn es unter die Gürtellinie geht, dann ist das nicht akzeptabel. Aber da stehen wir beide dann drüber. Daran gewöhnt man sich auch irgendwann. Wie mein Mann sagte, das gehört zum Geschäft .

Etwas sehr persönliches: Gibt es Situationen vor denen Sie Angst haben, Herr Oberbürgermeister?

Thomas Thumann: Auch ein Stadtoberhaupt ist nur ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ganz klar gibt es solche Situationen. Allerdings weniger politisch, eher im persönlichen Bereich. Unglücksfälle oder Krankheiten im familiären Umfeld sind wohl das Schlimmste womit man konfrontiert werden könnte. Derartiges hat Potential auch einen starken Charakter aus der Bahn zu werfen.

Abschließende Frage: Hilft er eigentlich im Haushalt, Frau Thumann?

Carolin Thumann: (lacht) Ich will mal so sagen: er bemüht sich. Er nimmt mir die Einkäufe gerne ab, z. B. wenn ich Schulaufgaben korrigieren muss. Mit wachsendem Babybauch ist das sehr hilfreich. Aber Männer und Haushalt, ich denke jede Frau wird hier ein Lächeln im Gesicht haben. Das ist bei uns nicht anders.

Thomas Thumann: Na zumindest werden meine Bemühungen erkannt. Nun, auch beim OB mäht sich z.B. der Rasen nicht von alleine. Allerdings kann ich dabei auch vom Tagesgeschäft entspannen und nutze diese Zeit auch, um meine Gedanken zu sortieren. Ansonsten widerspreche ich nicht. Auf dem Gebiet ist mir meine Frau um ein Vielfaches überlegen. Tja, ein bisschen „zappeln lassen“, hat nicht geschadet. Obwohl ich sofort gespürt habe, dass wir beide füreinander bestimmt sind. Und nun sind wir seit vielen Jahren zusammen und bekommen bald unser zweites gemeinsames Kind. Termin ist Ende September …

Unsere Valentina kann ihr Geschwisterchen kaum mehr erwarten. Wir freuen uns alle sehr. Wir hoffen nur, dass es sich nicht unbedingt den 24. September (Anm. d. Red.: der Wahltag!) aussucht, um das Licht der Welt zu erblicken. Aber wenn, dann ist es auch kein Problem.